Der Alltag ist häufig von Streit, Meinungsverschiedenheiten und anderen größeren und kleineren Konflikten geprägt. Für unterschiedlich aufeinanderprallende Ansichten und Ziele ist ein neutraler Vermittler sehr hilfreich. Hier geht es um eine Mediation, die verhindert, dass beide Fronten vollständig sich verhärten. Hier im Ratgeber kannst du dich informieren, was Mediation ist und wie ein solches Verfahren abläuft.
Was ist ein Mediationsverfahren?
Ein Meditationsverfahren dient der Streitschlichtung oder Klärung von Meinungsverschiedenheiten. Ziel ist es, damit einen akuten Streit beizulegen. Leider sind zerstrittene Parteien alleine nicht dazu in der Lage. Aus diesem Grund wird ein außenstehender Dritter zu Hilfe gezogen. Nach deutschem Recht gibt es sogar ein Mediationsgesetz, welches die Förderung der Mediation dient. Ein Mediator kann daher auch als Streitschlichter bezeichnet werden. Wichtig ist, dass eine Mediation überparteilich und offen ist. Dies bedeutet, dass ein Mediator sich zu keiner Seite hingezogen fühlt und beabsichtigt, für jeden eine Win-Win-Situation herbeizuführen.
Wie läuft ein Mediationsverfahren ab?
Zu Beginn erklärt der unparteiische Mediator beiden streitenden Parteien, was im Mediationsverfahren auf sie zukommt. In aller Regel wird hierzu eine schriftliche Mediationsvereinbarung getroffen, damit die Ziele beider Parteien Berücksichtigung finden. Anschließend wird die Ausgangssituation geschildert und vom Mediator analysiert. Hierbei geht es meist um die Sammlung von wichtigen Informationen. Im nächsten Schritt können beide Parteien ihre Standorte und die eigene Situation schildern. Der Mediator kann die Betroffenen befragen, um noch weitergehende Hinweise zu erhalten. Das Finden von Zielen und Erwartungen stehen hier im Vordergrund. Eine Lösung gibt es nur in einer Win-Win-Situation für beide Parteien.
Beide streitende Parteien sind nun angehalten, aus den gesammelten Informationen eine gemeinsame Lösung zu finden. Der Mediator kann hierzu Vorschläge unterbreiten und Alternativen anbieten. Die neuen Ziele bzw. Alternativen müssen das Interesse beider Parteien entsprechen. Zum Schluss wird das Mediationsverfahren abgeschlossen. Hierbei werden beide Parteien aufgefordert, die Vereinbarungen schriftlich festzuhalten. Neben der jeweiligen Lösung des Streitfalls können ggf. noch zeitliche Rahmenbedingungen hinzugefügt werden. Die wichtigste Frage ist hierbei, bis wann all das passieren soll.
[amazon bestseller=“Mediationsverfahren“ items=“1″]Wann ist ein Mediator sinnvoll?
Ein Mediator ist für alle Lebensbereiche sinnvoll. Dabei kann es sich um Probleme im Privatleben, im Beruf, in der Schule, im Studium oder in der Wirtschaft handeln. Darüber hinaus kann es sich aber auch um Streitigkeiten bzw. verhärtete Positionen zwischen Privatpersonen und Institutionen, Organisationen, Vereinen oder gar dem Staat handeln. Besonders häufig kommen die sogenannten Nachbarschaftsstreitigkeiten in Betracht. Dabei spielen Grenzstreitigkeiten, Vermüllung, eine zu hohe Lautstärke etc. eine besondere Rolle. Nicht unerwähnt bleiben sollen Familienprobleme mit und ohne Kinder sowie Scheidungen.
Immer dort, wo Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten aufeinandertreffen, kann es folglich zu Streitigkeiten oder Missverständnissen kommen. Hier kann der Mediator mit einem guten Mediationsverfahren weiterhelfen.
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Wie viel kostet ein Mediator?
In aller Regel müssen beide streitenden Parteien die Kosten für einen Mediator übernehmen. Hierbei wird zu je 50 % abgerechnet. Die Kosten für einen Mediator setzen sich aus dem Honorar und weiteren Kosten, wie zum Beispiel Fahrtkosten oder auch Kosten für ein Hotelzimmer zusammen. Wichtig ist immer das Honorar, welches nach Stunden abgerechnet wird. Bei herkömmlichen Alltagsproblemen kann dich eine Mediation zwischen 100 und 150 € je Stunde kosten. Bei besonders schwerwiegenden Fällen oder gar bei einer Wirtschaftsmediation kann die Stunde auch zwischen 180 und 350 €. Wenn du die Kosten dafür sparen möchtest, dann solltest du dich ggf. für eine Rechtsschutzversicherung entscheiden.