Motorradprotektoren: Sollen Biker besser Brustpanzer oder Protektorenjacken tragen?

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Viele Biker stellen sich die Frage, ob sie auf ihrer Tour einen Brustpanzer oder doch lieber eine Protektorenjacke tragen sollen. Unabhängig davon handelt es sich bei beiden Protektoren um eine nützliche Schutzausrüstung, die jedoch meist zu unterschiedlichen Zwecken getragen werden. Die Unterschiede sollen nachfolgend kurz vorgestellt werden.

Brustpanzer als Motorradprotektor

Es handelt sich hierbei um einen so genannten Brustprotektor, der weniger im Straßenverkehr als vielmehr im Gelände beim Motocross verwendet wird. Jedoch können diese Panzer problemlos auch auf Touringstrecken getragen werden. In aller Regel werden diese Hardcase-Westen über der Motorradbekleidung getragen. Anzumerken ist, dass diese Panzer lediglich den Brust- und teilweise auch den Rückenbereich schützen. Es gibt komplette Westen, welche über robuste Gurte gesichert werden, aber auch Westen mit kleineren Brustschutzplatten, die über schmale Gurte getragen werden.

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Aufgabe der Brustprotektoren ist es, den Brustbereich bei einem möglichen Sturz zu schützen. Von daher werden hier robuste Kunststoffplatten mit zusätzlichen Dämpfungseigenschaften verwendet. Meist besitzt die Oberfläche eine leichte Wabenstruktur, sodass die einzelnen Dämpfungsplatten ineinander beweglich sind. Für einen höheren Tragekomfort sind die Platten zusätzlich noch auf einem Mesh-Trägermaterial aufgebracht. Die einzelnen Elemente bieten einen zuverlässigen Durchschlagschutz. Wegen der starren Bauweise ist die Bewegungsfreiheit ein wenig eingeschränkt. Arme und Ellenbogen werden mit einem Panzer leider nicht geschützt. Je nach Bauweise ist hier häufig noch ein integrierter Neckbrace (Nackenschutz) und ein Schulterschutz zu finden.

Protektorenjacke Motorradfahrer

Die Protektorenjacke

Eine Protektorjacke ist meist auch als Protektorenhemd bekannt. Im Gegensatz zu einem Brust-Panzer schützen diese Jacken bei einem Sturz die Bereiche Brust, Schulterblätter, Ellenbogen und auch den Rücken. Vielfach sind diese Protektor-Jacken als Unterziehhemd ausgeführt und entsprechend atmungsaktiv ausgeführt. An den zu schützenden Körperstellen sind dämpfende Protektoren eingearbeitet.

Die Jacken werden körpernah getragen und sind in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich. Teilweise kannst du sogar die Ärmel abnehmen und somit die Jacke als Weste tragen. Ein Unterschied zu einem Panzer besteht weiterhin, dass der Panzer über der Motorradbekleidung getragen wird und die Jacke bzw. das Protektorenhemd unter der Motorradbekleidung.

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Darüber hinaus gibt es noch stylische Protektorenjacken, die auch über der normalen Kleidung getragen werden kann. Es handelt sich in diesem Fall um abgewandelte Brustpanzer mit zusätzlichem Schulter- und Ellenbogenschutz. Generell sind die Protektoren einer Jacke wesentlich weicher ausgeführt. Sie sorgen für einen hohen Dämpfungsschutz und weniger für einen Durchschlagschutz.

Anwendungsbereiche

Wer im Motorcross-Sport unterwegs ist, der sollte zu einem Brust-Panzer greifen. Dieser schützt den Rumpf zuverlässig bei harten Aufschlägen auf steinigem Untergrund. Wer längere Motorradtouren auf Straßen plant, der kann sich mit einer Unterzieh-Protektorenjacke ausreichend schützen. Viele Biker tragen diese unter ihrem Lederkombi, wenn dieser nicht über ausreichende Protektoren verfügt.

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Die Protektorenjacken sollten der EU-Norm 1621-2 entsprechen und eine CE-Kennzeichnung tragen. Die Dämpfungseigenschaften werden nach Level 1 und 2 unterschieden. Experten testen die Dämfpung, indem aus 1 m Höhe ein rund 5 kg schwerer Metallstempel auf die Protektor-Jacke fallen gelassen wird. Hierbei treten Durchschlagkräfte zwischen 150 und 180 kN auf. Wichtig sind die sogenannten Restkraftwerkte, die ebenfalls in Kilojoule angegeben werden. Bei Level 1 betragen diese mehr als 18 kN, bei Level 2 mehr als 9 kN. Nach Möglichkeit sollten nur Jacken gekauft werden, die Level 2 entsprechen.

Brustpanzer sollten ebenfalls der vorgenannten Norm entsprechen. Jedoch ist auch die DIN EN 14021 maßgeblich. Diese unterstreicht die Anforderungen im Motocross-Sport, um die Durchschlagskraft der Bekleidung gegen Steine und andere harten Gegenstände anzugeben.

Fazit

Brustpanzer und Protektorenjacke gehören zu den wichtigen Motorradprotektoren. Wer längere Strecken mit dem Motorrad zurücklegen möchte, der sollte unter seiner Motorradbekleidung eine Protektorenjacke tragen. Dank moderner Hightech-Materialien ist diese atmungsaktiv und angenehm tragbar, auch wenn diese eng am Körper anliegt.
Zu beachten ist, dass die eingearbeiteten Protektoren recht weich sind und lediglich als Dämpfung dienen. Eine allzu hohe Abriebfestigkeit besitzen sie nicht. Mit einem Brust-Panzer bist du im Gelände zuverlässig geschützt. Die stabilen Kunststoffplatten bieten einen zuverlässigen Durchschlagschutz, sodass bei einem Sturz Gestein, harter Boden oder Baumstümpfe keinen allzu großen Schaden anrichten können. Sie sind jedoch meist so ausgeführt, dass die Arme nicht geschützt sind und hierfür beim Motocross zusätzliche Ellenbogenschützer verwendet werden müssen. Letztlich kommt es also auf den Einsatzzweck an.

Mehr Informationen über Motorradprotektoren findest du auf dieser hilfreichen Website.